Auf den Spuren der Schöpfungsgeschichte
Von Montag, 11.4. bis Ostermontag konnten Familien einen ökumenischen Schöpfungsweg an verschiedenen Stationen erleben.
Faszination Schöpfung UND Ostern
Die Schöpfung hat wunderbares zu bieten. Von der Natur geht eine große Kraft aus, hier kann der Mensch über Wildnis und Schönheit staunen, zu sich selbst finden und zu einer tieferen Verbundenheit mit dem Leben. Tod und Auferstehung, Vergehen und Werden; alles ist mannigfach zu finden in der Natur und kann wie ein Spiegel für die Seele sein.
Jeder Frühling ist wie eine Auferstehung. Aus Leere und Tod kann etwas Neues entstehen. Im Frühling werden die Kraft und die Schönheit der Schöpfung besonders deutlich.
Im Einklang mit der Schöpfung sein und Staunen, sich zugehörig fühlen und sich als Teil der Schöpfung, als Teil des Großen und Ganzen zu begreifen, war Intention des ökumenisch gestalteten Schöpfungsweges.
Es gab 7 interaktiv gestaltete Stationen an 7 aufeinanderfolgenden Tagen, an 7 verschiedenen Orten in Rottendorf. Entsprechend des Schöpfungshymnus der Bibel gab es für jeden Schöpfungstag den zugehörigen Bibeltext und dazu zeitgemäße Impulsfragen und interaktive Aufforderungen für Groß und Klein.
In einem selbst gebauten Tunnel konnte am Startplatz Friedenskirche symbolisch Dunkelheit und Licht erfahren werden; zu verstehen nicht als Gegensatz, sondern als ein zusammengehöriges und ursprüngliches Schöpfungsphänomen, sowie es auch in einem Lied besungen wird: „Wechselnde Pfade, Schatten und Licht. Alles ist Gnade, fürchte dich nicht.“
Der Obst und Gartenbauverein war mit einer Blumensäaktion beteiligt; es entstand am zweiten und dritten Schöpfungstag symbolisch Raum und Land zwischen Himmel und Erde, in dem etwas wachsen, gedeihen, reifen, verblühen, verwelken und sterben kann – mit Blick in den Wolkenhimmel sich immer wieder wandeln kann.
Das Haus der Begegnung bot zum Thema „Himmelslichter und Orientierung im Leben“ eine Laternenbastelei an. Es gab des weiteren an vielen Stationen verschiedene Bewegungsimpulse für Kinder,
Pflanzen- und Tierrätsel, z.B. heimischer Vögel zu lösen, vieles zu beobachten und in einen Schatzkoffer ein Naturwunder im Spiegel zu entdecken;
Ein liebevoller Appell für mehr Schöpfungsspiritualität, Achtsamkeit, Nachhaltigkeit und Bewahrung der Schöpfung.
„Seht euch die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht, sie ernten nicht und sammeln keine Vorräte in Scheunen; euer himmlischer Vater ernährt sie.“ (Mt 6,26) Mit diesem Zusatzverweis am fünften
Schöpfungstag wurde ein Hilfsangebot des Evangeliums benannt, zu mehr Entschleunigung, Leichtigkeit und Sorglosigkeit für unsere meist übervollen und durchgeplanten Erdentage.
Der Schöpfungsweg endete am Ostersonntag auf dem zentralen Kirchplatz des Dorfes und führte die Sprache der Schöpfung mit den Auferstehungsbildern der Bibel zusammen.
Ein großes Mandala wurde dort mit Straßenkreide und Naturmaterialien gestaltet. Der Rahmen war vorgegeben, so auch die leere Mitte, symbolisch für das leere Grab Jesu. Aus dieser Leere des Lebens entstand mit vielen Gestaltern/innen mal meditativ, mal lebhaft wild etwas Neues, Schönes, Lebendiges, Wunderbares …
Habt alle Dank für dieses gemeinsame Kunstwerk. Möge es zu einem Aufbruch, zu einem Wandel im Denken und Handeln, zu einer tiefgehenden Wertschätzung und zu einer Haltung der Auferstehung im Umgang mit der Schöpfung führen. Die österlich gestaltete Pfarrhausfassade lud mit vielen Zitaten, Fotos, Bildern und Texten zum verweilen, lesen und reflektieren ein.
Das wohl größte Zitat quer über alle Scheiben ist geprägt von einem Geist, der auf das Recht pocht, für die Zukunft der Menschen zu leben, zu fragen und zu hoffen:
„Wie wunderbar es ist, dass niemand einen Moment warten muss, bevor er anfängt, die Welt zu verbessern.“ Anne Frank
Dies wird noch eine Weile hängen!
In diesem Sinne lieber Leser, liebe Leserin:
„Werde nicht alt, egal wie lange du lebst. Höre nie auf, wie ein neugieriges Kind vor dem großen Wunder zu stehen, in das wir hineingeboren sind”.
Albert Einstein (1879 – 1955)
Katharina Hain